Guido Baehr
Bariton

Zu "La bohème"

Man schaut gerne hin, weil sich auf der Saarbrücker Bühne Sänger auch als Darsteller verstehen. Guido Baehr als Maler Marcello ist dafür ein Musterbeispiel. Mit kühnen Pinselschwüngen wütet er an der Staffelei, als probe er schon Action Painting. Er reißt Späße, kocht auch vor Eifersucht, wenn seine Holde, Musetta, anderen den Kopf verdreht. Das ist kein gespielter Charakter, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut - dazu mit einem wunderbar weichen Bariton.

Saarbrücker Zeitung am 27. Dezember 2005

Wo wir gerade beim Sänger-Loben sind: Ganz hervorragend in der neuen Bohème-Inszenierung ist auch Guido Baehr, der mit seinem großen und ungemein beweglichen Bariton dem Bohème-Maler Marcello Witz und Tiefe und ein großes Herz verleiht.

SR3 Saarlandwelle am 27. Dezember 2005

Zu "Les Misérables"

Guido Baehr nimmt man den alternden Jeasn Valjean nicht nur ab, er gehört sicher zu den besten deutschsprachigen Interpreten dieser Rolle - und er hat auch das richtige Spielalter.

Musicals, 2/3 2008

...Immer wieder gelangen spannende und dichte Bilder in denen der Kampf Valjeans für Freiheit und Gerechtigkeit, gegen Unterdrückung und Elend prächtig tobte. Willig folgte das Publikum dem Helden, der durch Opfer und Reue den Weg zur inneren Läuterung findet, weil Guido Baehr stimmlich und darstellerisch eindrucksvoll zu Werke ging: mit großen Gesten und üppigen Tönen.

Fuldaer Zeitung, 11. Dezember 2007

Star des Abends war der Saarbrücker Opernsänger Guido Baehr, der seinen Valjean im Verlauf von fast drei Stunden glaubwürdig vom stämmigen Mann zum alten Greis im Rollstuhl entwickelte...

Freies Wort, 10. Dezember 2007

Und Guido Baehr war ein ganz erstaunlicher Valjean. Er meisterte die Riesenanforderungen an diese Hauptrolle mit all ihren sängerischen Tücken mit enormem Geschick und vermochte es, die Aufmerksamkeit der Zuschauer an die Wandlungen und inneren Nöte dieses geläuterten Verbrechers zu binden und so sicherzustellen, dass sie nicht den Faden verloren im bunten Wirrwarr der Szenen und Themen.

Saale-Zeitung, 8. Dezember 2007

Regisseur Kurt Josef Schildknecht und Dirigent Scott Lawton hatten da offensichtlich vier glückliche Hände bei der Besetzung der unzähligen Rollen. Der beste Griff war freilich Guido Baehr (sonst ein gestandener Opern-Sänger) als Jean Valjean. Bei ihm bleibt Valjean keine Theaterfigur, er leidet und kämpft wie ein wirklicher Mensch. Und wenn er auf den Barrikaden neben Revolutionsführer Enjolras singt, dann ist man ganz Ohr, weil Baehrs Stimme so viele Farben hat.

Saarbrücker Zeitung am 9. Dezember 2002

"Les Mis" steht und fällt mit der Hauptrolle, und Saarbrücken hat einen großartigen Jean Valjean: Guido Baehr ist ansonsten Bariton am Haus und macht sich die Rolle mit größter darstellerischer Intensität und einem warmen, schönen Stimmtimbre zu eigen.

Online Musik Magazin, Dezember 2002

Zu "Winterreise"

Sich mit dieser poetisch und musikalisch packend geschilderten Gestalt zu identifizieren, fällt leicht. Noch leichter aber fällt dies, wenn ein sensibler Künstler wie Guido Baehr sich mit geschmeidiger, fein nuancierter Bariton-Stimme die Schubert-Müllerschen Klagen zu eigen macht - wohltuend zurückhaltend begleitet von Constantin Trinks am Klavier. Vom Flüstern bis zum vollen Stimmvolumen koloriert Baehr bei sehr deutlicher Artikulation abwechslungsreich jede winzige Gefühlsschwankung und erfüllt auch die pessimistischste Passage mit Leben. Die wenigen liebestrunkenen oder volksliedhaften Wendungen gestaltet Baehr mit sanftem Schmelz. Eine sehr schlüssige Gesamt-Interpretation, die den thematischen Zusammenhalt wahrt, Emotionsschübe sensibel verteilt und bis zum offenen Leiermann-Schluss (Soll ich mit dir gehen?) alle gemütsmäßigen Höhen und Tiefen wohlabgerundet in der Schwebe hält. Begeisternd.

Saarbrücker Zeitung am 24. März 2005